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Triumphe für Misolic und Koller bei win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften

Im Rollstuhltennis setzen sich in Oberpullendorf Nico Langmann, Roman Zechmeister und Christina Pesendorfer durch.
Verfasst von: Manuel Wachta, 07.07.2024
© GEPA pictures / Armin Rauthner
Die Sieger:innenehrung der win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf.

Die win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf haben am Sonntag vor vollen Publikumsrängen Siege von Filip Misolic und Arabella Koller gebracht. Der zweitgesetzte Steirer (OÖTV; ATP 182) schnappte sich im Endspiel dank einer richtigen Galavorstellung durch ein überraschend glattes 6:0, 6:2 gegen den topgereihten, niederösterreichischen Linkshänder Jurij Rodionov (KTV; ATP 152) den ersten Staatsmeistertitel seiner Karriere. Die beiden Davis-Cup-Spieler waren zuvor je einmal bei den nationalen Titelkämpfen bis ins Finale gekommen – Rodionov 2017 und Misolic 2022. Die drittgesetzte Koller (OÖTV; WTA 899) triumphierte beim Salzburger Finalduell mit ihrer guten Freundin, Qualifikantin Betina Stummer (OÖTV), nach deren verletzungsbedingter Aufgabe. Bei der 41-jährigen Tennismutter hatte sich beim Laufen zu einem Stoppball ein Fersensporn wieder stärker gemeldet, sodass sie beim Stand von 6:1, 1:6, 4:3 und 40:30 aus Sicht der servierenden Koller passen musste und sie sich zum vierten Mal nach 2016, 2017 und 2019 mit Platz zwei zufriedengeben musste. Für die 23-jährige Koller ist es der zweite Coup nach 2017 – vor sieben Jahren als erst 16-Jährige ebenso im Endspiel gegen Stummer. Sie erhielt wie Herrensieger Misolic 8500 Euro Preisgeld, Finalist Rodionov bzw. Finalistin Stummer bekamen je 4000 Euro vom Gesamtpreisgeld von 56.000 Euro bei den Geher:innen. ORF SPORT+ hatte seit Donnerstag vier Tage lang (insgesamt mehr als 25 Stunden) live vom Centercourt übertragen. Alle Partien auf dem Centercourt und auf den Courts 3, 4 und 5 waren zudem vom ersten Qualifikationstag an live auf ÖTV TV gezeigt worden.

| GEPA pictures / Armin Rauthner
© Sporthotel Kurz

Bei den zum vierten Mal am Stück parallel ausgetragenen win2day ÖTV-Rollstuhltennis-Staatsmeisterschaften (am Donnerstag und am Freitag in Lutzmannsburg, am Samstag und am Sonntag in Oberpullendorf) wurde dank Titelsponsor win2day zum zweiten Mal in der Geschichte ein Preisgeld ausgezahlt, insgesamt 4500 Euro, gestaffelt je nach Größe des Teilnehmer:innenfeldes. In der Neuauflage des Vorjahresendspiels revanchierte sich bei den Herren der topgesetzte Nico Langmann (NÖTV) mit einem erstaunlich klaren 6:1, 6:1 gegen Josef Riegler (NÖTV) für die Niederlage 2023, zum dritten Mal in Folge wieder live übertragen auf ORF SPORT+. Für Langmann ist dies der siebte Staatsmeistertitel in seiner Laufbahn. Bei den Damen verteidigte indes Christina Pesendorfer (STV) durch ein 6:1, 6:2 im Finale über Vanessa Jenewein (TTV) ihren Titel und eroberte ihren insgesamt dritten Pokal bei den nationalen Titelkämpfen. Durch seinen bereits am Samstag an der Seite von Riegler geholten Herren-Doppeltitel fixierte Langmann im Mittelburgenland am Ende das Double. Bei den Quads siegte schon am Samstag das vierte Mal in Serie Roman Zechmeister (WTV). Der Finaltag wurde durch die Anwesenheit von Mag. Heinrich Dorner (Sportlandesrat im Burgenland), Elisabeth Altmann (Sportsponsoring win2day), Mag. Dr. Stephan Sharma (Präsident Special Olympics Burgenland, CEO Burgenland Energie) und Johannes Heisz (Bürgermeister Stadtgemeinde Oberpullendorf) zusätzlich aufgewertet – seitens des Österreichischen Tennisverbands waren unter anderen Präsident Martin Ohneberg, Geschäftsführer Wirtschaft Thomas Schweda sowie Sportkoordinatorin und Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska zugegen. Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer war bis Samstag ebenfalls vor Ort und musste danach zum ATP-125-Challenger nach Salzburg aufbrechen.

Misolic im Eilzugstempo, bitteres Ende bei den Damen

Einen hochspannenden Titelkampf zwischen zwei aktuellen ATP-Top-200-Spielern hatte das Herrenfinale zwischen Misolic und Rodionov versprochen. Doch es kam ganz anders: So wie schon im Halbfinalmatch gegen den zweifachen Titelverteidiger Lukas Neumayer erwischte Misolic einen echten Sahnetag, beging kaum Eigenfehler, dominierte Rodionov an diesem Tag fast nach Belieben und schritt nach nur 55 Minuten als Sieger vom Court. Misolic, bereits regierender Hallenmeister, betonte den für ihn „sehr hohen Stellenwert“. „Ich habe mich vom ersten bis zum letzten Punkt unfassbar gefühlt“, strahlte Misolic bei den Siegerinterviews von ORF SPORT+ auf dem Platz. „Ich weiß, dass das eigentlich kein realistisches Ergebnis ist und der Jurij viel, viel besser spielen kann. Aber leider habe ich mich heute sehr, sehr wohlgefühlt und du dich wahrscheinlich nicht“, richtete er sich an Rodionov, mit tröstenden Worten, und dankte den so zahlreich erschienenen Fans. In der enormen Publikumsunterstützung sah Misolic auch „einen sehr großen Faktor. Vor allem hier in Österreich, dass wir bei den ‚Staats’ solch eine gute Organisation haben, von den Fans hier, vom ersten Tag bis zum Finale. Man fühlt sich einfach gut auf dem Platz, und ich glaube, man kann das beste Tennis aus sich selber herausholen. Das ist nicht immer leicht, wenn man so gut startet, das Niveau bis zum Schluss zu halten. Aber heute habe ich es gut hingebracht. Ich habe es durchgezogen.“ Rodionov klagte hingegen: „Ich habe einfach meinen Rhythmus, meine Distanz und meine Balance von Anfang an nicht finden können und deshalb viel zu viele Fehler gemacht.“ Er rätselte: „Wenn ich selbst wissen würde, was passiert ist, dann wäre es wahrscheinlich nicht so ausgegangen. Aber das zieht sich die letzten Monate schon ein bisschen her, dass ich’s ab und zu nicht schaffe, mein Niveau zu zeigen. Das frustriert und gibt mir zu denken.“ Sein Ziel sei „eigentlich natürlich gewesen, das Turnier zu gewinnen, aber ich bin froh, mit drei guten Matches im Rücken im Finale zu stehen. Das war natürlich ein schwieriges Finale für mich, aber ich werde das Positive herausnehmen und versuchen, aus meinen Fehlern zu lernen.“

Weitaus abwechslungsreicher verlief zuvor das Damenfinale. Koller gab zuerst ganz klar den Ton an, gewann von 0:1 weg bis 6:1, 1:0 sieben Games in Folge, ehe Stummer immer besser ins Spiel fand, sich ins Match verbiss und ihrerseits sogar neun Spielgewinne am Stück verbuchte, mit ungemein sicherem Auftreten. Der erste Staatsmeistertitel war für sie bei 3:0 im dritten Satz zum Greifen nahe. Doch ein von Stummer vergebener Spielball zum 4:1 sowie ein ausgelassenes 0:40 im nächsten Returngame brachte Koller zurück in die Partie und letztlich die Wende. Stummer sah sich bei 3:4 wieder, als im achten Game beim Punkt zum 40:15 für Koller die erwähnte Verletzung dazwischenkam. Und dadurch das bittere, plötzliche Ende. Einen Punkt spielte und gewann Stummer noch, nach kurzer Behandlungspause signalisierte sie allerdings, nicht mehr weitermachen zu können. Ein unwürdiger und unverdienter Schlusspunkt unter eine großartige Turnierleistung der Ex-WTA-Nummer 456. Koller empfand bei ihrer ersten Reaktion auf ORF SPORT+ „gemischte Gefühle. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes bei Betina, und ich wünsche ihr auf jeden Fall schon einmal gute Besserung. Ich freue mich trotzdem, dass ich wieder Staatsmeisterin bin, nach 2017.“ Ihre Sandplatzsaison sei davor nicht gerade wunschgemäß verlaufen – umso überraschender kam für sie der Erfolg: „Das hätte ich mir nicht erträumen können, dass ich jetzt Staatsmeisterin bin.“ Koller erlebte „ein sehr intensives Match. Im ersten Satz habe ich gut begonnen, im zweiten Satz zu viele Fehler gemacht – speziell auf der Rückhand. Im dritten Satz habe ich ab 0:3 wieder angefangen, gut zu spielen, bin wieder gut ans Netz nachgegangen. Dann habe ich immer besser ins Spiel gefunden. Das Ende ist es natürlich sehr bitter.“ Noch bitterer war dieses freilich für Stummer: „Es hat schon durch die Qualifikation angefangen, wehzutun. Ich habe das halt mit Schmerztabletten immer unterdrückt. Dadurch dass sie es wirklich klug gespielt und einen Stoppball nach dem anderen gespielt hat, habe ich dann so einen Stich gespürt – und es ist nicht mehr gegangen.“ Die Enttäuschung, erneut kurz vor der Ziellinie gestoppt worden zu sein, war ihr anzumerken: „Es ist halt einfach typisch für mich.“ Im Finale habe sie „am Anfang ein bisschen zögerlich gespielt und mich nicht so ins Spiel hineingefunden, weil’s irgendwie eine komische Situation war. Aber sie hat wirklich sehr gut gespielt und ich gönne es ihr von Herzen“, freute sie sich trotz ihres Pechs mit Siegerin Koller.

Kurz: „Von den letzten 16 Veranstaltungen die gelungenste“

Zum 16. Mal in Folge hatte die Veranstaltung beim TC Sport-Hotel-Kurz stattgefunden – und diesmal hat es auf dem heuer überdachten Centercourt am Finaltag mit fast vollen Rängen geklappt. Dementsprechend positiv fiel das Resümee von Veranstalter und BTV-Präsident Günter Kurz aus: „Von den letzten 16 Veranstaltungen war jene heuer meines Dafürhaltens die gelungenste. Wir haben heuer paar Dinge probiert, nämlich über unsere Sponsoren zusätzlich deren Kunden anzulocken – und das hat sich bezahlt gemacht. Die Tribünen waren ziemlich voll, es waren nur noch vereinzelt Plätze frei, die Stimmung war auch dank des ÖTV-Davis-Cup-Fanclubs eine richtig gute. Wir haben auch heute wirklich hochwertiges Tennis von beiden Geschlechtern gesehen. Im Großen und Ganzen glaube ich, dass alle ihren Spaß gehabt haben.“ Dies hat auch bei Kurz Lust auf mehr gemacht: „Durch die Stimmung, die es hier heuer gab, denke ich, dass es im nächsten Jahr, wo wir dann einen neuen Centercourt haben werden, noch besser wird. Wir hoffen, dass wir die Veranstaltung von 2024 dadurch 2025 nochmals toppen können. Ich muss sagen, dass ich mich schon aufs nächste Jahr freue.“

Ebenso angetan zeigte sich vom heurigen Event ÖTV-Präsident Ohneberg: „Das Turnier war, wie immer, super organisiert – danke an alle Sponsoren, allen voran ans Sportland Burgenland, an die Stadtgemeinde Oberpullendorf, an unseren Titelsponsor win2day, an Veranstalter Günter Kurz und sein Team und auch ans ÖTV-Team, das wesentlich dazu beigetragen hat, dass es tolle Staatsmeisterschaften geworden sind. Wir haben super Matches gesehen. Dass zwei ATP-Top-200-Spieler im Finale stehen, hat es schon lange nicht gegeben. Filip hat wirklich sensationell gespielt, Jurij war an diesem Tag vielleicht nicht in der besten Form, hat davor aber auch stark gespielt. Das Damenfinale war sehr spannend – leider musste Betina dann verletzt aufgeben. Herzliche Gratulation an alle zu den Topleistungen. Sehr gefreut hat mich, dass wir die Rollstuhltennis-Wettbewerbe zum vierten Mal parallel ausgetragen haben. Es war ein rundum gelungenes Turnier.“

Burgenlands Sportlandesrat Mag. Heinrich Dorner beglückwünschte die Spieler:innen – und blickte hochbegeistert zurück: „Ich möchte mich bedanken für eine wahnsinnig tolle Tenniswoche hier im Burgenland, in Oberpullendorf, im Sportland Burgenland. Die letzten Tage haben hier wirklich tolle Spiele stattgefunden, und es freut einen als Zuständiger für den Sport, wenn solche Veranstaltungen auch gut besucht werden. Die Tribüne war voll – so gehört sich das. Danke allen Beteiligten, auch den Ballkids. Es war wirklich ein schönes Erlebnis.“

Hier alle Ergebnisse der win2day ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf. Hier alle Ergebnisse der win2day ÖTV-Rollstuhltennis-Staatsmeisterschaften in Lutzmannsburg und Oberpullendorf.

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